game-based Learning

Game-based Learning – (nicht) einfach alles

Der Begriff Game-based Learning wurde erst Anfang dieses Jahrhun­derts geprägt. Heute wird er häufig als Oberka­te­gorie für alle spiele­ba­sierten Lernan­sätze verwendet – von Serious Games und Gamification über Simula­tionen bis hin zu Rollen­spielen. Aller­dings hat es durchaus Vorteile, den Begriff nicht als überge­ordnete Kategorie zu verstehen, sondern das Konzept neben anderen spiele­ba­sierten Lernan­sätzen zu verorten.

Begreift man Game-based Learning also als neben­ge­ord­neten spiele­ba­sierten Lernansatz, lässt sich feststellen, dass bei diesem Konzept der Lerninhalt häufig weitgehend dem Lernzweck entspricht. Das bedeutet: In der Regel geht es um das Erlernen und Einüben bestimmter Inhalte: etwa, wenn mithilfe eines PC-Spiels Vokabeln gelernt oder durch ein Lernspiel grund­le­gende Mathe­matik-Formeln veran­schau­licht werden sollen. Dabei werden spiele­rische Elemente einge­setzt, um den Lerninhalt direkt zu vermitteln. Oft sind diese spiele­ri­schen Elemente auch einfach im Sinne einer Gamification hinzugefügt.

Oft Altbe­kanntes – aber gepimpt

Im Unter­schied zu Gamification geht es beim Game-based Learning oft um klassische Lernin­halte im Sinne eines abstrakten Verstehens oder Auswen­dig­lernens – und weniger um neue Motivation im Alltags­ver­halten oder Verhal­tens­än­de­rungen. So betrachtet unter­scheidet sich Game-based Learning auch deutlich von Serious Games: Denn bei Game-based Learning-Konzepten wird fast nie ein komplett neues Spiel mit eigen­stän­diger Spielidee entwi­ckelt. Vielmehr werden lediglich verein­zelte spiele­rische Kompo­nenten oder klassische Spiel­muster benutzt. Oft ist Game-based Learning dann leider kaum mehr als gepimptes Altbe­kanntes. Etwa wenn beim klassi­schen Kartei­karten-Lernen bei der Errei­chung bestimmter Ziele Punkte oder andere virtuelle Beloh­nungen vergeben werden. Generell ist wichtig: Die Erfolge von Game-based Learning hängen stark von der jewei­ligen Spiel­ge­staltung und dem Spiel­design ab. Darauf weißt unter anderem auch eine Studie von Douglas B. Clark, Emily E. Tanner-Smith und Stephen S. Killings­worth explizit hin.

Oder doch lieber ein Topf?

Wie bereits erwähnt, entspricht beim Game-based Learning der Lerninhalt häufig weitgehend dem Lernzweck. Bei Serious Games hingegen ist das nicht unbedingt der Fall: Vielmehr setzen Serious Games den Inhalt in einen völlig neuen Spiele-Kontext und erlauben so neuartige, erleb- und erfahrbare Vermitt­lungs­an­sätze. Wer den Begriff jetzt immer noch lieber als Oberka­te­gorie verwenden möchte, sollte all das schnell wieder vergessen und alle anderen Begriffe unserer Defini­tions-Serie in diesen einen Topf werfen ;-).

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